Die Aufnahme von Geschäftsbeziehungen mit einem Unternehmen erfordert zwangsläufig die Ausarbeitung von Vereinbarungen, Verträgen und sonstigen Rechtsdokumenten. Während dieses Verfahren im Umgang mit Unternehmen im eigenen Land normal und selbstverständlich ist, wird es bei Unternehmen in einem anderen Land unweigerlich kompliziert, und die Einschaltung eines Übersetzers wird notwendig. Nun stellt sich jedoch die Frage, ob man sich für eine Lingua franca wie Englisch oder für die Muttersprache des Landes, in dem das betreffende Unternehmen ansässig ist, entscheiden sollte.
Es wurde schon mehrfach darauf hingewiesen, dass die Übersetzung eines jeden Dokuments in erster Linie korrekt sein muss: Die Bedeutung des Originaldokuments muss stets getreu in die Zielsprache übermittelt werden. Bei der Übersetzung von geschäftlichen Verträgen und Vereinbarungen (https://www.bantelmann-translate.de/en/legal-juridicaland-financial-translations) erhält dieser Grundsatz jedoch ein ganz anderes Gewicht und eine ganz andere Bedeutung; der Grund für diesen Unterschied liegt in der geforderten Präzisionsschwelle und im Gewicht der möglichen Nuancen im Originaltext.
Was die Genauigkeit anbelangt, so ist die Rechtsterminologie genauso präzise wie jede andere Fachterminologie, aber in gewisser Hinsicht ist sie noch spezifischer und selektiver: Oft gibt es keine echten Synonyme für einen bestimmten Rechtsbegriff, und jeder ähnliche Begriff deutet eigentlich auf ein anderes Konzept hin, wie es in anderen Bereichen selten der Fall ist. Darüber hinaus werden durch die Wahl bestimmter Terminologien und Sprachen innerhalb eines Rechtsdokuments eine Reihe spezifischer Nuancen festgelegt, die im speziellen Bereich der Verträge oft ein erhebliches Gewicht erlangen.
Die soeben beschriebenen Zusammenhänge bedeuten, dass bei der Übersetzung von Rechtsdokumenten immer wieder Fehler auftreten, die leider zu den kostspieligsten Fehlern überhaupt gehören. Ein Fehler in einem Vertrag, wie zum Beispiel ein Begriff mit leicht abweichender Bedeutung, kann sehr schwerwiegende wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen und ebenso teure Gerichtsverfahren zu ihrer Behebung erfordern; und was noch schwerwiegender ist, ein falsch übersetztes Detail kann ein ganzes Dokument unwirksam machen, die Bemühungen um die Vereinbarung, die es darstellt, zunichte machen und die Glaubwürdigkeit eines Unternehmens ernsthaft beschädigen.
Es liegt auf der Hand, dass die erste Maßnahme zur Vermeidung dieses Risikos darin besteht, nur mit professionellen juristischen Fachübersetzern zusammenzuarbeiten, die sowohl die Sprache als auch das Rechtssystem des Bestimmungslandes des Vertrags genau kennen und daher die oben genannten Fehler vermeiden können. Dennoch bleibt ein Restrisiko: das subtile Risiko, das mit der Wahl einer Verkehrssprache verbunden ist.
Die Tendenz der Unternehmen, für juristische Übersetzungen eine Lingua franca wie Englisch zu wählen, ist an sich verständlich: Es handelt sich um eine weit verbreitete Sprache, die aller Wahrscheinlichkeit nach von beiden Parteien verstanden wird und deren Übersetzungskosten niedriger sind als die Erstellung einer Übersetzung in die Sprache jedes Unternehmens, mit dem ein Vertrag geschlossen wird.
Diese Wahl ist jedoch nicht klug, und der Grund dafür liegt in den Unterschieden zwischen den Rechtssystemen der einzelnen Länder.
Die Rechtssysteme der verschiedenen Länder sind nicht unbedingt einheitlich ausgerichtet. Abgesehen von den Unterschieden in der Gesetzgebung gibt es Begriffe, die in einigen Rechtssystemen existieren, in anderen jedoch nicht; durch die Verwendung einer Lingua franca könnte man gezwungen sein, Umschreibungen oder möglicherweise ungenaue Ausdrücke zu verwenden, die nicht nur Verwirrung stiften, sondern auch das Risiko eines schwerwiegenden Fehlers mit sich bringen. Ein professioneller Übersetzer, der sich mit juristischen Übersetzungen in die Sprache des betreffenden Landes befasst, ist mit dem dortigen Rechtssystem bestens vertraut und weiß, wie er den im Originaldokument enthaltenen Begriff genau wiedergeben kann, ohne Missverständnisse befürchten zu müssen.
Die Entscheidung, juristische Übersetzungen stets in der Verkehrssprache Englisch anzufertigen, mag daher zwar kostengünstiger sein, birgt aber auch unerwünschte Risiken und Komplikationen in sich. Langfristig erweist sich die Entscheidung für eine Übersetzung in die jeweilige Landessprache immer als vorteilhaft.
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