Sind Sie auf der Suche nach einem spannenden Krimi, in den Sie sich vertiefen können, während Sie das schöne Sommerwetter genießen? Die Leseempfehlung unseres Kollegen Roberto ist hierfür perfekt: „Tokyo Express“ (engl. Übersetzung; japanischer Originaltitel „Ten to sen“) von Matsumoto Seichō bringt Sie auf Zugreisen in den Fernen Osten, während Sie bequem in Ihrem Sessel sitzen bleiben.
Ein Bahnsteig in einem großen Bahnhof von Tokio bleibt nur vier Minuten lang leer — dies ermöglicht es Tomiko und Yae zu sehen, wie ihre Freundin Otoki - eine verführerische Kellnerin aus dem Restaurant Koyuki - mit einem Fremden in Richtung Kyūshū abreist. Otoki und der Fremde, ein in Korruption verwickelter Bürokrat namens Sayama, werden einige Tage später im Morgengrauen leblos an einem weit entfernten Strand gefunden: Seite an Seite liegend, gut gekleidet, vergiftet mit Zyanid. Die Ermittler legen den Fall fast sofort zu den Akten und halten ihn für den -gemeinsamen Selbstmord eines Liebespaares. Nur für den schmuddeligen örtlichen Inspektor Torigai und den Tokioter Inspektor Marahi passt etwas nicht zusammen.
So beginnt „Tokyo Express“, eine packende Kriminalgeschichte von Matsumoto Seichō aus dem Jahr 1958.
Während einer langen Reise zwischen verschiedenen idyllischen Orten Japans, von Hokkaido im Norden bis Hakata im Süden, findet Inspektor Marahi heraus, dass Züge und ihre genauen Fahrpläne entscheidend sein werden, um das Geheimnis der Geschehnisse zwischen Otoki und Sayama zu lüften.
Warum zeigt die Quittung des Restaurantwagens, dass Sayama allein im Zug gegessen hat? Warum wohnten die beiden in verschiedenen Ryokans? Und vor allem: Waren sie wirklich ein Liebespaar?
Eine Geschichte, in der am Ende nicht die Inspektoren oder die Schuldigen die wahren Protagonisten sind, sondern die Zugverbindungen mit ihren vielsagenden Namen und Fahrplänen, die fast zwanghaft aufgelistet und wiederholt werden. Ein Buch, das fast schon zu einem japanischen Noir-Klassiker geworden ist und allen Fans von Zügen und Rätselgeschichten zu empfehlen ist.Photo by 995645 on Pixabay
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