Es war schon immer eine der größten Phantasien der Science-Fiction, automatisch in jeder Sprache kommunizieren zu können, mit einer sofortigen und perfekten Übersetzung durch spezielle Geräte. Das ist heute vielleicht noch nicht ganz erreicht, doch die Leistung der besten zurzeit verfügbaren Übersetzungssoftware kann wirklich überraschen. Aber bedeutet das, dass der Einsatz hochmoderner Übersetzungssoftware den Beruf des professionellen Übersetzers verdrängen und irrelevant machen kann?
Es ist noch nicht lange her, da reichte es aus, Texte in eine einzige Fremdsprache – meist Englisch – übersetzen zu lassen, um eine internationale Präsenz und Kommunikation auf höchstem Niveau zu gewährleisten. Doch diese Zeiten sind definitiv vorbei: Heute erwarten die Geschäftspartner eines Unternehmens in der ganzen Welt, dass die Texte in ihre eigene Sprache übersetzt werden. Besonders stark ausgeprägt ist diese Erwartung in den Ländern, in denen der Markt die interessantesten Entwicklungsmöglichkeiten bietet.
Es liegt jedoch auf der Hand, dass die Übersetzung in mehrere Sprachen mit höheren Kosten und längeren Wartezeiten verbunden ist: Diese Kombination von Bedürfnissen und Einschränkungen hat einen fruchtbaren Boden für die automatische Übersetzung geschaffen.
Wir haben es bereits erwähnt: Die in Science-Fiction-Romanen beschriebene automatische Übersetzung durch ein kleines Headset, das in der Lage ist, jedes Wort, das in einer anderen Sprache ausgesprochen wird, direkt in das Ohr des Zuhörers zu übersetzen, ist immer noch Utopie. Das heißt aber nicht, dass die Software für die automatische Übersetzung in den letzten Jahren nicht große Fortschritte gemacht hätte. Konnte ein System früher nur so programmiert werden, dass es Wort für Wort übersetzte und somit kaum mehr als ein hochentwickeltes Wörterbuch darstellte, so hat die Entwicklung inzwischen zu einer Übersetzungssoftware geführt, die in der Lage ist, Wortgruppen und sogar ganze Sätze zu interpretieren und sie in den meisten Fällen grammatikalisch und lexikalisch korrekt zu übersetzen. Komplette einfache Texte können in das System eingegeben werden und kommen wenige Sekunden später vollständig übersetzt heraus.
Auch wenn das, was wir gerade beschrieben haben, ein wirklich bewundernswertes Bild der Übersetzungssoftware zeigt – und wir müssen zugeben, dass es unfair wäre, ihre offensichtlichen Entwicklungen zu ignorieren –, so muss man doch auch sehen, dass sie beträchtliche Grenzen hat, ganz erhebliche Grenzen, was den professionellen Einsatz betrifft.
Nicht einmal die beste Übersetzungssoftware ist heute in der Lage, den Kontext, in dem eine Nachricht steht, das spezifische Thema, auf das sie sich bezieht, den Kommunikationsstil einer Person oder einer ganzen Kultur und die Komplexität der Nuancen, die sich in der Wahl eines Wortes oder einer Redewendung widerspiegeln, zu verstehen – und somit zu berücksichtigen. Kleinigkeiten? Ganz im Gegenteil: In Wirklichkeit sind es gerade diese Elemente, die den Unterschied ausmachen zwischen einem beliebigen Text und einem Text, der seine Funktion wirklich erfüllt, sei es, um zu informieren, zu überzeugen oder auch nur etwas mitzuteilen.
An diesem Punkt wird deutlich, dass die gewaltige Arbeit, die eine Software leisten kann – selbst riesige Textmengen in wenigen Augenblicken in eine Zielsprache zu übertragen –, durch den Einsatz eines professionellen Übersetzers ergänzt werden muss, der den lediglich übersetzten Text in einen in der gewünschten Sprache „funktionierenden“ Text umwandelt. In der Fachsprache wird diese Bearbeitung als Post-Editing bezeichnet. Für das Post-Editing wird der von der Maschine übersetzte Text einem Übersetzer anvertraut, der ihn korrigiert, ihm den richtigen Ton gibt und ihn dort bearbeitet, wo die Software Nuancen nicht erkannt hat, die für die gewünschte Kommunikation wesentlich sind.
Auch wenn das Post-Editing zweifellos die bekannteste – und eine unerlässliche – Maßnahme ist, für die ein professioneller Übersetzer auch bei intensiver Nutzung von automatischer Übersetzungssoftware unverzichtbar bleibt, so ist es doch nicht die einzige Aufgabe, die er übernehmen kann: Noch bevor der Text in das Übersetzungssystem eingegeben wird, kann dieser nämlich einem Pre-Writing unterzogen werden.
Die Vorbearbeitung besteht in der vorläufigen Anpassung des Textes durch einen Fachübersetzer, der die Grenzen der Übersetzungssoftware kennt: In dieser Phase wird der Text umgeschrieben und geändert, um die Ausdrücke und die lexikalischen und stilistischen Mittel zu eliminieren, die für das System unverständlich sind und unweigerlich zu einer falschen Übersetzung führen würden. Auf diese Weise kann der Text von der Software fehlerfrei interpretiert und schließlich durch Nachbearbeitung auf ein gutes kommunikatives Niveau gebracht werden.
Setzen Sie sich noch heute mit uns in Verbindung, wenn Sie Informationen über unsere Pre-Writing- und Post-Editing-Dienste für maschinelle Übersetzungen wünschen: Klicken Sie einfach hier
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